„Die Stadtgeschichte Knuffingens – das Leben eines malerischen Städtchens über mehrere Jahrhunderte“ (Teil 15 von 16)
Das Jahr 1985 war ein ganz besonderes Jahr für die Eisenbahn: 150 Jahre deutsche Eisenbahn(!) welches auch in Knuffingen kräftig gefeiert wurde. Nach vielen Jahren, fuhren auch wieder Dampflok bespannte Sonderzüge in den Bahnhof Knuffingen ein, nachdem die DB das Rauchverbot, welches ab 1977 galt, in Teilen wieder aufhob. Neben vielen historischen Fahrzeugen die größtenteils auch am wichtigen Knotenpunkt Knuffingen hielten, präsentierte sich auch die moderne Bahn. Neben der BR 120 wurde exklusiv der Prototyp des ICE = Inter City Experimental vorgestellt. Durch den in den Jahren wachsenden Zugverkehr hatte sich Knuffingen seit Bahnbau 1891 zu einem wichtigen Knotenpunkt entwickelt wo Fernzüge halten und in Richtung Alpen oder Ruhrgebiet weiterfahren. Aber auch Nebenstrecken, wie nach Unterwassen oder die Stichstrecke nach Bergheim werden allesamt von Knuffingen aus bedient. Neben Sonderfahrten war rundherum vom Bahnhof volles Programm. Modellbahnbörsen, Ausstellungen rund um die Geschichte der Bahn, Live-Musik und vieles mehr machten das Jubiläum zu einem unvergesslichen Erlebnis für ganz Knuffingen. Und schon damals kursierten Gerüchte das eine Schnellfahrstrecke von Knuffingen in Richtung Harz geplant sei. Doch nie gab es offizielle Bestätigungen. Bis zum Jahr 1989. Der Mauerfall und die damit verbundene Öffnung des eisernen Vorhangs bescherte neue Möglichkeiten im Fernverkehr. Ein Jahr später, im Jahr der deutschen Wiedervereinigung, wurde am 1. Juli 1990 im Knuffinger Rathaus die neue Schnellfahrstrecke von Vertretern der Bundesbahn, Stadtrat und Vertretern aus Politik der Öffentlichkeit präsentiert. Sie sollte schon in Knuffingen beginnen und über eine eigene Brücke über die Nesse führen und dann auf der für sie vorgesehenen Trasse gen Norden führen. Noch im selben Jahr fand der Spatenstich statt und der Bau konnte beginnen. Die Brückenkonstruktion über die Nesse war eine sehr moderne Konstruktion die der Köhlbrandbrücke in Hamburg nicht unähnlich sieht. Sie ist auch an Stahlseilen gespannt, besitzt aber nur ein Pylon. Im Jahre 1994, Deutsche Bundesbahn und Deutsche Reichsbahn haben sich zur DB AG formiert, konnte die Hochgeschwindigkeitsstrecke eröffnet werden. Somit wurde Knuffingen neben IC-Halt nun auch noch ICE-Halt und war noch näher an die große weite Welt verbunden. Die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke nutzen nicht nur ICEs, Intercity oder auch Eurocity sind auf dieser Strecke zu beobachten. Die Züge erreichen auf dieser Strecke eine Höchstgeschwindigkeit von fast 280 km/h.