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Die Nachkriegszeit 1945 – 1949

„Die Stadtgeschichte Knuffingens – das Leben eines malerischen Städtchens über mehrere Jahrhunderte“ (Teil 12 von 16)

Am 8. Mai 1945 kapitulierte Deutschland und die vier Siegermächte USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion besetzten das besiegte Land. In Knuffingen war der Krieg schon etwas eher vorbei. Schon im März 1945 marschierten amerikanische Truppen ein und besetzten die Stadt. Der Widerstand war nicht der Rede wert, eher begrüßte die Bevölkerung mit Jubel ihre Befreier. Auch wenn nun doch eine recht harte Zeit für Knuffingen anbrach. Der Großherzog Frederik III. wurde von den Alliierten aus dem Schloss Löwenstein vertrieben weil sie es als ihr Hauptquartier in Beschlag nahmen. Von da an waren das Schloss und der dazugehörige Park für Sperrgebiet und für die Bevölkerung nicht mehr zugänglich. Durch das Bombardement war Knuffingen wie viele andere deutsche Städte zerstört. Wenn auch nicht in dem extremen Maße. Auch wenn Bahnhöfe strategisch wichtige Punkte im Krieg waren und von daher von den Alliierten Bombenfliegern sehr häufig als Ziel galten welches zerstört werden musste, blieben die Gleisanlagen von Knuffingen überraschend weitestgehend davon verschont. Die Alliierten wussten diesen Vorzug zu Nutzen, ein Großteil der Soldaten und Fahrzeugen wurde per Bahn nach Knuffingen transportiert und dort stationiert.

Mit der Zeit arrangierten sich die Bürger mit ihren Besatzern, doch der Hungerwinter 1945/46 war dann doch eine harte und entbehrungsreiche Zeit. Erst mit dem Marshallplan und der Einführung der D-Mark in den Westsektoren besserte sich ganz allmählich die Situation. Und mit der Gründung der Bundesrepublik im Mai 1949 wurden die Weichen für eine neue Zukunft gestellt. Die zerstörte Innenstadt wurde weitestgehend wie vor dem Krieg aufgebaut, was damals schon weitsichtig war. Der Großherzog Frederik III. konnte im gleichen Jahr in sein Schloss zurückkehren, nach dem er nach 1945 ins Exil gehen musste. Die alliierten Streitkräfte gaben ihr Hauptquartier in Schloss Löwenstein im Sommer 1949 auf und gaben ihn somit auch wieder für die Bevölkerung frei. Frederik III. dankte seinen Bürgern für ihr Durchhalten und sprach von „der neuen Zeit“ die nun anbrechen würde – Wohlstand und Arbeit für jeden. So sprach er auf einer historischen Kundgebung auf dem Schlossplatz Löwenstein nach dem Abzug der Alliierten Truppen. Der Wiederaufbau stand an erster Stelle sowie Schaffung eines wichtigen Wirtschaftspunktes in der Region. Die Brauerei „Knuffinger Urbräu“ exportierte bald schon wieder ihr Bier bis ins Ausland und auch die anderen Gewerbe profitieren im Laufe der Folgejahre vom „Wirtschaftswunder“.

Historisch musste die Stadt Knuffingen aber einen enormen Verlust hinnehmen. Durch die Bombardements wurde die historische Stadtmauer, die 1813 errichtet wurde, stark beschädigt. Die Folge war, dass große Teile der Mauer geebnet wurden.

Dank der „Geschichte für Knuffingen e.V.“, wurden markante Stellen der Mauer aber auch für die Nachwelt erhalten. U.A. das einst so prächtige Stadttor…

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