„Die Stadtgeschichte Knuffingens – das Leben eines malerischen Städtchens über mehrere Jahrhunderte“ (Teil 10 von 16)
Auch wenn das Nationalitätsbewusstsein der Knuffinger hoch war, war man bei der Machtergreifung Adolf Hitlers 1933 geteilter Meinung. Die durch Arbeitslosigkeit geprägte und verarmte Knuffinger Bevölkerung, machte sich nun Hoffnungen auf ein besseres Leben. Mit der Machtergreifung von Hitlers Partei, der NSDAP, wurde auch die bekannte Kreisgruppe, die „Knuffinger Volkswohlfahrt“, ins Leben gerufen und war eine beliebte Anlaufstelle für junge Knuffinger Männer um sich gemeinsam gegen die Armut zu organisieren.
1935 gelang der Bau der wunderländischen Autobahn an Knuffingen. Jeder arbeitsfähiger Mann der Region bekam nun die Gelegenheit sich am Bau auf staatlicher Ebene zu beteiligen. Frauen, und arbeitsunfähige Männer kamen in den administrativen Bereich. Noch unwissend von den bevorstehenden Ereignissen, empfang die jubelnde Knuffinger Menge den Reichskanzler an einem kühlen Januartag im Jahre 1938, als er auf Visite in der Region war. Nur 2 Monate später feierte Deutschland den Anschluss des nahe gelegenen Österreichs an das deutsche Reich. Auch wenn der Großherzog dem Reichskanzler und dem Knuffinger Gauleiter der SS nur unterstellt war, durfte dieser seine Region fast uneingeschränkt weiterregieren – auch wenn dieser der NSDAP in keiner Weise angehörte. Ein taktisch kluger Schritt der Partei, da es bekannt war wie sehr die Knuffinger Region ihrem Großherzog verbunden war. Die fleißige Knuffinger Bevölkerung war somit leichter zu kontrollieren…! Auch mit dem Bau einer Emailenwarenfabrik Anfang 1939 durch den führenden Wunderländischen Industriellen Paul Preiserle schien die Zukunft nur viel versprechend zu werden. Nur wenige Knuffinger haben zum jetzigen Zeitpunkt die wahren Pläne des Reichskanzlers durchschaut.